Trotz Passwort: So knacken Hacker in Sekunden euren Windows-PC

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ww_michael
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Trotz Passwort: So knacken Hacker in Sekunden euren Windows-PC

Beitrag: # 2206Beitrag ww_michael »

Das Benutzerpasswort unter Windows 10 oder Windows 11 schützt euch nicht wirklich vor dem Zugriff Dritter. Hacker können dies mit einem einfachen USB-Stick im Handumdrehen aushebeln.

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Die Software "Kon-Boot" ermöglicht das Aushebeln von Windows-Kennwörtern. (Quelle: mne_len /depositphotos.com)

Eine Software und ein USB-Stick. Mehr braucht es nicht, um den Passwortschutz unter Windows zu umgehen.
"Kon-Boot" kostet weniger als 80 US-Dollar und ermöglicht den Zugriff auf nahezu jeden Computer.
Wir erklären, wie das Tool funktioniert und wie ihr euch schützt.

Ob Windows 10 oder Windows 11 - bei der Einrichtung eines Windows-Computers wird stets ein Benutzerkennwort angelegt, mit dem der Rechner vor fremdem Zugriff geschützt werden soll. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt ein sicheres Passwort zum Schutz der eigenen Daten. Allerdings gibt es eine Möglichkeit, das Anmeldekennwort ganz einfach auszuhebeln.

Dabei spielt es keine Rolle, wie komplex das Passwort ist, ob es sich um ein lokales oder Online-Kennwort eures Windows-Kontos handelt. Mithilfe einer kleinen Software sowie einem handelsüblichen USB-Stick wird euer PC geknackt, und zwar in Sekunden.

"Kon-Boot" heißt das Tool, das genau dies ermöglicht. Die Software wird frei im Internet angeboten und ermöglicht laut Entwicklern die Umgehung der geschützten Windows-Anmeldung. Unterstützt würden alle Windows-Versionen ab Windows XP.
So funktioniert der USB-Hack

Die Software wird mithilfe des Installationsprogramms auf einem USB-Stick installiert. Beim Hochfahren des Computers wird statt des Betriebssystems zunächst der USB-Stick gebootet, im Anschluss umgeht das darauf installierte Programm die kennwortpflichtige Anmeldung unter Windows.

Der eingerichtete USB-Stick fungiert dabei als Boot-Kit. Die Software lädt sich also in den BIOS-Speicher des Computers, ändert hier den Kernel und den Code, der für die Benutzerprüfung im System verantwortlich ist. Dabei nimmt das Tool keine nachhaltigen Änderungen vor. Es werden keine Passwörter zurückgesetzt oder geändert.

Kon-Boot wird in zwei Versionen für 27 US-Dollar (circa 25,50 Euro) und 75 US-Dollar (rund 71 Euro) angeboten. Die teurere Variante unterstützt dabei auch das Aushebeln von Online-Passwörtern sowie die Umgehung bei aktiviertem SecureBoot auf UEFI-Systemen.
Voraussetzungen und Einschränkungen

Kon-Boot kann beinahe jeden Rechner knacken, allerdings gibt es auch Einschränkungen. Es wird zwingend ein physischer Zugriff auf den Computer benötigt, da alles per USB-Stick vonstattengeht.

Zudem funktioniert die Software unter anderem nicht bei aktivierter Laufwerksverschlüsselung, bei Windows-Tablets und Microsoft Surface-Convertibles, mehreren parallel installierten sowie virtuellen Betriebssystemen.
So schützt ihr euch vor Kon-Boot

Den besten Schutz vor Kon-Boot habt ihr mithilfe eines verschlüsselten Laufwerks. Dieses kann die Software nämlich nicht aushebeln. Die Erstellung eines BIOS-Passwortes kann je nach eingesetzter Kon-Boot-Version ebenfalls helfen, allerdings kann das Tool (mit der teureren Lizenz) dieses inzwischen umgehen.

Neben dem kriminellen Einsatzzweck kann Kon-Boot aber natürlich auch legal verwendet werden. Wer das eigene Windows-Kennwort vergessen hat, kann das Tool nutzen, um wieder Zugriff auf die eigenen Daten zu erhalten.

Wir empfehlen euch allerdings, stattdessen einfach eine Datensicherung zu verwenden. Diese bringt Windows von Haus aus mit und sie ist kostenlos. Alternativ kopiert ihr eure wichtigsten Daten einfach auf eine externe Festplatte.
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