Neue Patrouillenschiffe für die dänische Marine

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ww_michael
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Neue Patrouillenschiffe für die dänische Marine

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Das dänische Rüstungsamt (DALO) hat das Konsortium „Danish Patrol Ships“ mit dem Entwurf einer neuen Klasse von Patrouillenschiffen für die dänische Marine beauftragt. Dies geht aus einer Pressemitteilung des dänischen Verteidigungsministeriums und des dänischen Rüstungsunternehmens Terma hervor.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit den dänischen Streitkräften und mit potenziellen Unterauftragnehmern aus der dänischen Schifffahrts- und Rüstungsindustrie durchgeführt, um ein nachhaltiges, „zukunftssicheres“ und erschwingliches Design zu gewährleisten.

Die konkrete Arbeit an dem Projekt soll im Sommer 2023 beginnen und bis Mitte 2025 abgeschlossen sein. Zu diesem Zeitpunkt wird die dänische Regierung dann über die Beschaffung und den Bau der neuen Schiffe entscheiden.

Der Entwurf selbst soll Merkmale wie „grüne“ Technologien, z. B. zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sowie fortschrittliche Steuerungssysteme und modulare Einsatzausrüstung enthalten. Für letztere verfügt die dänische Schiffskonstruktions- und -bauindustrie über beträchtliche Erfahrungen aus den früheren Patrouillenschiffen der „Flyvefisken“-Klasse (Fliegende Fische) und den Fregatten der „Absalon“-Klasse. Bei diesen beiden Schiffsklassen sind die meisten Ausrüstungsgegenstände in austauschbaren Containermodulen untergebracht, die einen schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Missionen ermöglichen.

Der Auftrag geht auf einen Beschluss der dänischen Regierung vom Juni 2021 zurück, mit der Entwicklung einer neuen Klasse von Patrouillenschiffen für die dänische Marine zu beginnen, die für Patrouillen zur Wahrung der Souveränität und zum Schutz der Umwelt geeignet sind. Vor etwas mehr als einem Jahr, im April 2022, gab DALO die Absicht bekannt, den Auftrag/die Aufträge für die neuen Patrouillenschiffe an das Konsortium Danish Patrol Ships zu vergeben, das damit die Gesamtverantwortung für Entwurf, Systemintegration, Bau und anfängliche Wartung der neuen Schiffe übernimmt. Mit diesem jüngsten Vertrag wurde der Entwurfsteil des Projekts eingeleitet.

Die Entscheidung, ein dänisches Konsortium mit dem Patrouillenschiff-Projekt zu betrauen, wurde zweifellos von dem Wunsch beeinflusst, nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 die dänische Verteidigungsindustrie zu stärken und die Versorgungssicherheit zu erhöhen, insbesondere bei wichtigen Verteidigungsgütern. Es bestehen auch wenig Zweifel daran, dass der Krieg in der Ukraine und das daraus resultierende neue europäische Sicherheitsumfeld die geplanten Aufgaben der neuen Schiffe beeinflusst haben, wobei der Schwerpunkt verstärkt auf potenzielle Kampfeinsätze gelegt wird, um die Seewege Dänemarks und der NATO zu schützen und die dänischen Hoheitsgewässer zu verteidigen.

Das Projekt stellt für DALO und die dänische Marine auch einen neuen Ansatz für den Entwurf neuer Schiffe dar. Bisher haben DALO und die Marine die Hauptverantwortung für den Entwurf und die Systemintegration selbst übernommen, während der eigentliche Bau der Schiffe an die Industrie vergeben wurde. Dadurch, dass ein einziger Industriepartner, in diesem Fall das Konsortium Danish Patrol Ships, für das gesamte Projekt verantwortlich ist, wollen DALO und die Marine das Fachwissen der Industrie noch stärker nutzen. Sollte das Projekt ein Erfolg werden, erwarten DALO und die dänische Regierung, dass es zu einem Modell für die künftige Auftragsvergabe bei komplexen Fähigkeiten wird.

Das Konsortium Danish Patrol Ships besteht aus Terma, Odense Maritime Technology und PensionDanmark. Terma ist eines der größten dänischen Rüstungsunternehmen mit den Schwerpunkten Radarsysteme, Avionik und Raumfahrttechnik. Wie bereits von ESuT berichtet, erhielt Terma vor kurzem auch den Auftrag, als Systemintegrator für das neue Very Short Range Air Defence System der dänischen Armee zu fungieren. Odense Maritime Technology ist ein maritimes Beratungsunternehmen, das sich u.a. auf Schiffsdesign und -integration spezialisiert hat, und PensionDanmark ist ein arbeitsrechtlicher Pensionsfonds mit mehr als 800.000 Mitgliedern und bringt als solcher nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Kompetenzen im Projekt- und Risikomanagement mit ein.
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