Über ein halbes Jahr nach der GeForce RTX 4090 hat es nun auch die RTX 4060 auf den Markt geschafft, da lenken neu aufgetauchte Bilder eines massiven 4-Slot-Kühlers für ein vertikales PCB den Fokus wieder ans obere Ende der RTX-4000-Serie: Abermals werden Gerüchte und Spekulationen zu einer „GeForce RTX 4090 Ti“ laut.
4 Slots großer Kühlkörper für vertikale PCBs
Der Informationsstand ist dabei im Grunde genommen der gleiche, den es auch schon vor knapp einem halben Jahr gab, als das neue potenzielle Topmodell zuletzt Thema in der Gerüchteküche war. Und auch der Anlass ist diesmal der gleiche: Bilder aus Asien zeigen erneut einen schier gigantischen, 4 Slot dicken Kühlkörper im Design aktueller Founders Editions, bei dem das PCB nicht wie üblich orthogonal zum Mainboard im PCIe-Slot steckt, sondern parallel zum Mainboard montiert wird. Dementsprechend wird der von den Lüftern erzeugte Luftstrom beim Durchströmen des Kühlkörpers nur minimal beeinträchtigt. Aus technischer Sicht sind die Aufnahmen folglich in jedem Fall interessant – auch, wenn nicht unbedingt abgeleitet werden sollte, dass ein neues Topmodell vor der Tür steht.
4-Slot-Kühler einer mutmaßlichen GeForce RTX 4090 Ti
Wie groß der Kühler, der derzeit auf dem chinesischen Online-Marktplatz Goofish zum Preis von umgerechnet 113.000 Euro gelistet wird, tatsächlich ist, zeigen Vergleiche zur GeForce RTX 4090 Founders Edition sowie der RTX 3090 Founders Edition. Zwar fällt die Verkleidung ein wenig kürzer aus, volle vier Slots gab es bislang aber als Referenzdesign nie. Bei genauerer Betrachtung der Bilder fällt derweil auf, dass in den Kühlkörper der Schriftzug „RTX 4090“ eingraviert ist – insofern ist es auch nach wie vor gut möglich, dass es sich lediglich um ein Konzept für die bereits erschienene Grafikkarte handelt, das Nvidia im Laufe der Entwicklung verworfen hat.
Dagegen spricht, dass die GeForce RTX 4090 in ihrer gegebenen Konfiguration schon eine TDP von 450 Watt kaum ausreizt, der Kühlkörper der Founders Edition aber damit problemlos zurechtkommt. Ein noch größeres 4-Slot-Design erscheint folglich nur bei einer noch breiter konfigurierten GPU sinnvoll.
Die Gerüchte zur GeForce RTX 4090 Ti
Wie genau diese Aussehen könnte, zeigt der Blick auf die für professionelle Anwendungen bestimmten Modelle Nvidia RTX 6000, Nvidia L40 und Nvidia L40G, die sich vom Vollausbau des AD102 nur um zwei deaktivierte Streaming-Multiprozessoren unterscheiden. Auch für eine potenzielle GeForce RTX 4090 Ti sind demnach 142 SMs und damit 18.176 FP32-ALUs im Gespräch. Die nachfolgende Tabelle liefert einen Überblick auf Basis der Gerüchte, Spekulationen sowie der erwähnten Profi-Grafikkarten. Von einer neuen Nvidia Titan ist derweil keine Rede mehr; diese käme mutmaßlich auch ohne „GeForce“-Schriftzug.
Die Konfiguration legt gegenüber der GeForce RTX 4090 ein Leistungsplus von in der Theorie 10 bis 15 Prozent nahe. Dabei gilt es aber zu beachten, dass bereits die RTX 4090 in der Gaming-Praxis Probleme hat, ihre Shader auszulasten. Auf dem Papier bietet das aktuelle Topmodell gegenüber der GeForce RTX 4080 rund 70 Prozent mehr Leistung, in Spielen kommt davon allerdings selbst in UHD abseits extremer Raytracing-Workloads wie beispielsweise in Cyberpunk 2077 mit RT Overdrive nur rund die Hälfte an. Insofern ist auch bei der gemutmaßten GeForce RTX 4090 Ti nur von maximal 10 Prozent mehr Leistung oder weniger auszugehen.
Ob und wann eine solche Grafikkarte erscheinen wird, lässt sich jedoch nicht sagen. Da bereits die GeForce RTX 4090 – anders als damals die RTX 3090 – ohne Konkurrenz dasteht, hat Nvidia eigentlich kein neues Topmodell nötig. Sollte der Hersteller eine solche Grafikkarte jedoch auf den Markt wollen, so kämen für die Ankündigung beispielsweise die am 6. August beginnende Computergrafik-Konferenz SIGGRAPH oder die am 23. August startende Gamescom infrage.
