Telekom, Vodafone und Co. gaben Daten illegal zur Schufa: Jetzt können Sie 5000 Euro Schadensersatz kriegen

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ww_michael
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Telekom, Vodafone und Co. gaben Daten illegal zur Schufa: Jetzt können Sie 5000 Euro Schadensersatz kriegen

Beitrag: # 3191Beitrag ww_michael »

Zum wiederholten Mal sollen Mobilfunkanbieter ungefragt Kundendaten an eine Auskunftei weitergegeben haben. Wie Sie sich vor Datenmissbrauch schützen können.

Kassel – Wie sicher sind unsere Daten? Gemäß dem Datenschutzrecht dürfen Kundendaten nur dann weitergegeben werden, wenn dies gesetzlich erlaubt ist oder die Betroffenen hierzu eingewilligt haben. Nach Angaben der datenschutzrechtlichen Aufsichtsbehörde BfDI (Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit) werden die „personenbezogenen Daten der Bürger durch die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und das deutsche Bundesdatenschutzgesetz geschützt“.

Doch wie das Verbraucherportal Chip berichtet, haben nun einige deutsche Mobilfunkanbieter offenbar gegen die DSGVO verstoßen. Dies könnte ihnen jetzt teuer zu stehen kommen.

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Datenweitergabe bei Telekom, Vodafone und Telefonica: So prüfen Sie, ob Sie betroffen sind

So soll dem Bericht zufolge Telekom, Vodafone und Telefonica ohne die Zustimmung ihrer Kunden ihre Handyvertragsdaten (sogenannte Positivdaten) an die Schufa weitergegeben haben. Folglich hat die Wirtschaftsauskunftei dadurch Informationen zur Kreditwürdigkeit der Kunden erhalten. Dieses Vorgehen stellt, wie die Verbraucherkanzlei WBS auf ihrer Website informiert, jedoch eine Rechtsverletzung dar, weshalb betroffene Kunden einen Anspruch auf bis zu 5000 Euro Schadensersatz haben.

Um zu überprüfen, ob Ihre Daten unzulässig weitergegeben wurden, bietet die Kanzlei eine Web-App an. Folgende Informationen werden für die kostenlose Prüfung abgefragt:

E-Mail-Adresse (für die Rückmeldung über Ihren Anspruch)
Betroffene Mobilfunknummer
Mobilfunkanbieter
Rechtsschutzversicherung

Um den Vorgang abzuschließen, müssen Sie anschließend auf den Button „Kostenlos Prüfen“ klicken. Auf Basis der eingegebenen Daten holt die Kanzlei eine Schufa-Anfrage ein. Bestätigt sich der Verdacht, übernimmt laut Verbraucherportal die Kanzlei in gleichem Zuge auch die Schadensersatzforderung.

Illegale Datenweitergabe: Mit diesen Tipps können Sie sich schützen

Ein solcher Verstoß ist jedoch nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen Telefónica Germany, Telekom Deutschland und Vodafone mehrmals wegen der Weitergabe von Kundendaten abgemahnt und schließlich Klage erhoben.

Immer wieder geraten Kunden- und Kontodaten in unbefugte Hände. Als Verbraucher können Sie aber einiges unternehmen, um die Gefahr von Datenmissbrauch zu minimieren. Folgende Tipps können helfen:

Sichere Passwörter: Sie sollten lang und kryptisch sein.
Datensparsamkeit: Je weniger Daten Sie im Netz preisgeben, desto besser. Üben Sie Zurückhaltung bei der Weitergabe von Daten.
Nachfragen, sperren und löschen lassen: Nutzen Sie Ihre Rechte durch die DSGVO. Schreiben Sie Unternehmen an und verlangen Sie Auskunft darüber, welche Daten von Ihnen gespeichert wurden.
Datenmissbrauch vorbeugen: Lesen Sie beispielsweise die Bedingungen von Gewinnspielen und Rabattkarten genau durch.
Abwicklung eines Vertrages: Sehen Vertragsformulare Angaben vor, die zur Abwicklung des Vertrages nicht unbedingt erforderlich sind, füllen Sie diese nicht aus.
Eintrag in die vom DDV erstellte Robinson-Liste: Die dem Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) angeschlossenen Unternehmen erhalten dann die Nachricht, dass Sie keine Werbung per Post wünschen.
Quelle: Verbraucherzentrale, Verbraucherzentrale Baden Württemberg

Immer wieder warnt die Verbraucherzentrale vor Betrugsversuchen über das Internet und Telefon. Wieder und wieder versuchen Betrüger mit verschiedenen Betrugsmaschen an sensible Daten zu kommen. Die Sparkasse warnt ihre Kunden regelmäßig vor betrügerischen Telefonanrufen und Phishing-Mails. Bei Telefonanrufen lassen Künstliche Intelligenz Stimmen sogar täuschend echt klingen. Wie das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik (BSI) informiert, haben Phishing-Wellen vor allem Bankkunden im Visier. So wurden Commerzbank-Kunden vor einer ungewöhnlichen Betrugsmasche gewarnt. (Vivian Werg)
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