15 Jahre Android: Zum Glück doch nicht nur für Digitalkameras

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ww_michael
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15 Jahre Android: Zum Glück doch nicht nur für Digitalkameras

Beitrag: # 3215Beitrag ww_michael »

Am 23. September 2008 erschien Android 1.0 – der Start einer Erfolgsgeschichte, die vor allem Google geprägt hat.

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Wer sich heute ein Smartphone kauft, wird mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit eine Version von Android darauf vorfinden. Ende 2022 lag der weltweite Marktanteil des mobilen Betriebssystems bei 72 Prozent – auf mehr als zwei von drei Smartphones läuft Android, und das in verschiedensten Ausführungen.

Heute vor 15 Jahren wurde die Version 1.0 von Android vorgestellt, mit dem etwas unspektakulären Namen Base. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Betriebssystem bereits eine fast fünfjährige Geschichte hinter sich, die zu Beginn zunächst gar nichts mit Mobiltelefonen zu tun hatte. Im Oktober 2003 von Andy Rubin, Chris White, Rich Miner und Nick Sears gegründet, sollte Android eigentlich ein Betriebssystem für Digitalkameras werden.

Bald stellten die Gründer allerdings fest, dass der damalige Markt für Digitalkameras nicht sonderlich groß war – entsprechend gering war das Interesse bei Investoren. Also schwenkte man auf Mobiltelefone um und begann mit der Entwicklung einer Alternative zu Symbian und Windows Mobile. Symbian war Anfang der 2000er Jahre das dominierende Betriebssystem für Mobiltelefone – von Smartphones im heutigen Sinne war man damals noch weit entfernt.
Symbian und Windows Mobile waren anfangs die Konkurrenz

Telefone mit Windows Mobile waren noch eher als smart zu bezeichnen als Symbian-Geräte. Microsofts mobiles Betriebssystem auf einem Mobiltelefon zu verwenden, war aber auch nicht gerade ein Vergnügen. Gut in Erinnerung ist mir mein XDA mini mit O2-Vertrag: Windows Mobile war kaum darauf ausgelegt, auf einem kleinen Touchscreen bedient zu werden.

Nach einer Phase, in der das Unternehmen Android fast pleite gegangen wäre, wurde es 2005 von Google übernommen – die vier Gründer wechselten mit zum Suchmaschinenbetreiber. Für Google war der Kauf ein Glücksgriff: Android entwickelte sich zu einem Pfeiler der Unternehmensstrategie, der auch eine umfangreiche Entwicklung von Hardware zur Folge hatte.

Heutzutage läuft auf den meisten Smartphones großer Hersteller Google-Android – also eine Version, die Google-Apps wie Gmail, Youtube und Maps vorinstalliert hat. Diese Anwendungen lassen sich in der Regel auch nicht löschen. Android an sich ist Open Source, als AOSP (Android Open Source Project) kann das Betriebssystem auch kostenlos heruntergeladen werden. Die Hersteller müssen es aber lizenzieren, wenn Android mit Google-Apps kommen soll. Hersteller alternativer Android-ROMs verwenden in der Regel eine AOSP-Basis, die dann angepasst und erweitert wird. Die Google-Apps können nachinstalliert werden. Zu den alternativen ROMs komme ich später noch.
HTC G1 war das erste Android-Smartphone

Android 1.0 lief auf dem HTC G1 (in Deutschland von T-Mobile vertrieben), dem ersten Smartphone mit Android-Betriebssystem. Bereits in dieser Version gab es einen App-Marktplatz, der Android Market genannt wurde – Vorläufer des heutigen Play Stores. Gmail und weitere Google-Dienste wie Kontakte oder der Kalender wurden mit entsprechenden Apps auf dem Gerät synchronisiert. Bedient wurde das Betriebssystem über einen Touchscreen und Hardwarebuttons, die unter dem Display des G1 eingebaut waren.

Bei der ursprünglichen Entwicklung von Android war ein Touchscreen zunächst nicht vorgesehen. Stattdessen plante man ein Betriebssystem für ein Gerät, das eher an ein Blackberry erinnern sollte – kein Touchscreen, dafür eine Hardwaretastatur. Ende 2007 präsentierte Apple allerdings das erste iPhone, das mit seiner reinen Touchscreenbedienung alles veränderte. Entsprechend passte Google die Android-Spezifikationen an: Berührungsempfindliche Bildschirme sollten nun unterstützt werden, allerdings nie komplett physische Buttons ersetzen. Die meisten frühen Android-Smartphones hatten Navigationsknöpfe, ehe diese im Laufe der Jahre durch eine Leiste am unteren Bildrand und schließlich durch Wischgesten ersetzt wurden.
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