TP-Link arbeitet schon jetzt am Nachfolger von Wi-Fi 7, obwohl dieser bisher nicht einmal weitverbreitet ist. Dennoch gab es schon jetzt erste Erfolge bei Wi-Fi 8. Warum mit der nächsten Generation allerdings keine neuen Geschwindigkeiten einhergehen sollen.
Seit Anfang 2024 ist Wi-Fi 7 offiziell auf dem Markt. Doch seither gibt es nur einige High-End-Router, die den neuen Funkstandard überhaupt unterstützen. Hierzulande ist aktuell eher Wi-Fi 6 der Status quo, der auch in deutlich günstigerer Hardware zum Einsatz kommt. Dennoch wird hinter verschlossenen Türen schon mit Hochdruck am Nachfolger gearbeitet.
Wi-Fi 8: Was mit dem neuen Standard möglich sein soll
Der Hardware-Hersteller TP-Link war jetzt in der Lage, einen ersten Prototypen mit Wi-Fi 8 an Bord zum Laufen zu bringen. So heißt es in der Ankündigung (via Businesswire): „Der Test validierte sowohl den Wi-Fi-8-Knoten als auch den Datendurchsatz. Das ist ein entscheidender Meilenstein in der Entwicklung von Wi-Fi 8 und bestätigt die Durchführbarkeit der Technik“. Die Test-Hardware soll laut TP-Link durch die Zusammenarbeit mehrerer Industriepartner entstanden sein. Weitere Details zum Test oder den Beteiligten gab das Unternehmen aber nicht preis.
Laut der Infoseite von TP-Link könnten erste Produkte mit Wi-Fi 8 noch vor der eigentlichen Ratifizierung des neuen Standards erscheinen. Ersten Informationen zufolge soll das 2028 der Fall sein. Bis zum Release des Nachfolgers geht also noch etwas Zeit ins Land. Wer jetzt erst einen Wi-Fi-7-Router gekauft hat, muss sich also nicht zeitnah nach neuer, wohl noch kostenintensiverer Hardware umschauen.
Für Privatanwender:innen, die nur nach neuen Geschwindigkeitsrekorden für ihren Router suchen, könnte Wi-Fi 8 ohnehin weniger interessant ausfallen. Denn die maximale, theoretische Datenrate liegt wie beim Vorgänger bei 23 Gigabit pro Sekunde und auch die Frequenzbänder bleiben mit 2,4 sowie 5 und 6 identisch. Tatsächlich geht es bei der nächsten Generation vielmehr darum, die Zuverlässigkeit der kabellosen Internetverbindung zu verbessern.
Dafür sorgen etwa Techniken wie „Distributed tone Resource Units“ und „Enhanced Long Range“, die die Verbindung auch über weite Entfernungen zum nächsten Access-Point aufrechterhalten. Durch „verbessertes nahtloses Roaming“ sollen die verschiedenen Access-Points zudem besser mit Endgeräten kommunizieren. Bewegt ihr euch etwa durch eure Wohnung, verliert ihr nicht zwischen dem Router und dem Wifi-Repeater die Verbindung, weil sich euer Smartphone erst neu einwählen muss.
Zu guter Letzt sollen Geräte durch „Non-Primary Channel Access“ automatisch einen Wi-Fi-Unterkanal wählen, wenn der Hauptkanal des Routers ausgelastet ist. Dadurch verteilt sich die Last des Heimnetzwerks besser auf das gesamte System. Die Neuerungen eignen sich dabei nicht nur für Privatanwender:innen mit mehreren Geräten. Wi-Fi 8 soll auch in der Industrie bei der Steuerung autonomer Fahrzeuge und Roboter unterstützen oder in öffentlichen Gebäuden mit hohem Besucheraufkommen den kabellosen Internetzugang verbessern.
Erste Tests mit Wi-Fi 8, obwohl kaum jemand Wi-Fi 7 hat: Was ihr vom neuen Standard erwarten könnt
- ww_michael
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