Telekom: Bald 10 GBit/s für Endkunden möglich?

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ww_michael
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Telekom: Bald 10 GBit/s für Endkunden möglich?

Beitrag: # 1598Beitrag ww_michael »

Wie schnell ist deine Internetleitung? 50 MBit/s? 100 MBit/s? Oder gar 1000 MBit/s? Telekom arbeitet derzeit an einem Internetanschluss, der bisherige Geschwindigkeiten für Endkunden in den Schatten stellen soll. Satte 10.000 MBit/s (10 GBit/s) sollen dank modernem XGS-PON möglich gemacht werden. Die geplanten FTTH-Zugänge werden derzeit bereits in Testläufen ausprobiert.
Rasend schnell per Glasfaser

Damit dürfte die Deutsche Telekom ihre Konkurrenten wohl blass aussehen lassen – vorerst zumindest. Schließlich verschafft sich das Traditionsunternehmen für Telekommunikation mit der neuen Maximalgeschwindigkeit einen entscheidenden Vorteil. Verteilt werden sollen die hohen Geschwindigkeiten über Glasfaser-Verbindungen. Zur Zeit finden bereits Modellversuche im „Network Innovation Center“ Darmstadt statt. Im Rahmen eines Videobeitrags ließ die Telekom diese Woche verkünden:

„In Zukunft haben wir das 10-Gigabit-System XGS-PON. Da können wir dann 10 Gigabit im Downstream und 10 Gigabit im Upstream in der gleichen Netzstruktur anbieten“

Der Projektleiter im Network Innovation Center, Ralph Leppla, sagte weiterhin:

„Um 10G-Produkte für die Kunden anbieten zu können, müssen wir die Datenrate weiter erhöhen. Die nächste Generation ist 25G. Und am Horizont sind auch schon 50G-PON-Systeme sichtbar“

Doch auch von der Technikfront der Telekom konnte man erste Stimmen hören. So sagte Dietmar Desch, Systemtechniker, dass man erste Daten der potentiellen Geschwindigkeit im Rahmen von Modellierungen bereits visualisieren könne. Hierzu sagte er, dass man bereits Übertragungsraten beobachten kann, die weit über 8 GBit/s liegen. Das wäre ein Quantensprung für den normalen Endkunden-Markt.
Benötigte Infrastruktur ist bereits vorhanden

Wirklich aufwendig dürfte es indes nicht für die Telekom werden, das rasend schnelle Internet seinen Millionen Nutzern anzubieten. Schließlich hat das Unternehmen die dafür notwendige Glasfasertechnik bereits weitestgehend verlegt. Neue Kabel müsse man hierzu nicht verteilen. Die bereits vorhandenen würden nämlich auch dem Geschwindigkeitsschub problemlos standhalten. Alles, was man tun müsse, ist die Technik so zu modifizieren, dass durch die Glasfaserkabel eine schnellere Verbindung „gesendet“ wird. Leppla äußerte sich hierzu wie folgt:

„Wir müssen in den Betriebsstellen die Geräte entweder auf eine neue Software upgraden oder austauschen.“

Und eben diese Technik wird derzeit in Darmstadt erprobt. Mit von der Partie sind dabei ein sogenannter Speed-Server und gänzlich geupdatete Netzwerktechnik. Besonders spannend klingt aber das neuaufgelegte Optical Line Termination. Hierbei handelt es sich gewissermaßen um die Zweigstelle, von der aus die Internetsignale an die angeschlossenen Haushalte verteilt werden. In seiner neuesten Generation soll gerade sie es sein, die für schnellere Geschwindigkeiten sorgt. Doch die Aufgabe, die sich der Internetprovider hier selbst gestellt hat, scheint nicht ohne zu sein. Leppla sagte diesbezüglich:

„Die Herausforderung ist, dass wir die Dienstleistung nicht nur an ein paar Tausend Anschlüssen anbieten müssen, sondern für Millionen von Kunden“

Vieles beim Alten

Was viele interessierte Kunden freuen wird, ist die Tatsache, dass sich für sie nicht wirklich etwas ändern wird – bis auf die weit schnelleren Übertragungsraten. So können die Glasfaser-Anschlüsse in ihrer gegenwärtigen Gestalt problemlos beibehalten werden. Alles, was sich ändern müsse, sei die Wahl des passenden Endgeräts für die eigenen vier Wände. Ob wir in den Genuss des Geschwindigkeitsschubs kommen werden, steht noch nicht fest. Keppla selbst sagt, dass es zwar möglich sein, 10 GBit/s per Glasfaser zu schicken, doch es muss sich natürlich auch wirtschaftlich lohnen. Wenn die Kunden ohnehin kein wirkliches Interesse an den hohen Geschwindigkeiten zeigen, bestehe auch kein „Business-Case“.
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