Rentenerhöhung fällt deutlich geringer aus

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ww_michael
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Rentenerhöhung fällt deutlich geringer aus

Beitrag: # 1612Beitrag ww_michael »

Nach einer Nullrunde sollten die Altersbezüge der Rentner im nächsten Jahr um mehr als fünf Prozent steigen. Nun tritt die Ampelkoalition auf die Bremse.

Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland müssen damit rechnen, dass die Erhöhung ihrer Bezüge im nächsten Jahr geringer ausfällt, als erwartet. »Prognostiziert waren 5,2 Prozent. Jetzt erwarte ich, dass die Renten in Deutschland ab Juli 2022 um 4,4 Prozent steigen«, sagte der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der »Bild am Sonntag«. Das sei »immer noch sehr ordentlich«.

Grund für die gekappte Prognose ist der sogenannte Nachholfaktor, den die Ampelkoalition wieder einführen will. Ihn hatte der voraussichtliche neue Kanzler Olaf Scholz (SPD) als Bundesarbeitsminister in der Finanzkrise 2008 eingeführt – zum Ausgleich für die Rentengarantie. Der Nachholfaktor sorgt dafür, dass bei sinkenden Löhnen in einer Krise nicht auch die Renten gekürzt werden müssen. Steigen die Löhne wieder, soll er die nicht umgesetzte Rentenkürzung rechnerisch ausgleichen. Die Große Koalition hatte diesen Nachholfaktor jedoch 2018 ausgesetzt.



Mit der zunächst in Aussicht gestellten Erhöhung (5,2 Prozent im Westen, 5,9 Prozent im Osten) wären die Renten in Westdeutschland so stark erhöht worden wie seit fast 40 Jahren nicht mehr. In diesem Jahr hatte die Coronapandemie die Rentnerinnen und Rentnern um eine deutliche Steigerung gebracht. Im Westen gab es eine Nullrunde, in Ostdeutschland ein Plus von 0,72 Prozent. Grund war der konjunkturbedingte Einbruch der Beitragseinnahmen.

Mit einer sozialdemokratisch geführten Regierung werde es jedoch nicht zu Rentenkürzungen kommen, versprach Heil. »Die Rentenentwicklung darf nicht von der Lohnentwicklung abgekoppelt werden. Deswegen sorgen wir dauerhaft für ein stabiles Rentenniveau.«

Er versprach zudem, die Erhöhung des Mindestlohns bereits bis Mitte nächsten Jahres umzusetzen: »Die Anhebung des Mindestlohns auf zwölf Euro werden wir sehr schnell angehen. Spätestens im kommenden Sommer soll die Erhöhung gelten. Dann verdienen rund zehn Millionen Menschen mehr.«
sbo/dpa
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