
Update: Angeblich soll Nvidia die Preise für seine Grafikkarten-Chips senken und die Board-Partner sollen diese Preissenkung sogar weitergeben. Klingt nach einem wilden Gerücht aus einem alternativen Universum, aber geplagte Spieler haben wohl etwas "Hopium" verdient.
Laut einem Bericht soll Nvidia die Preise für Geforce-Grafikkarten senken - man möchte fast meinen, dass die Hölle danach zufriert, denn zuletzt war die Preisgestaltung eher nichts für den Durchschnittskunden. Im Detail, so heißt es in dem Gerücht, soll Nvidia die Preise für die Pakete aus Chip und Speicher für die Board-Partner um 8 bis 12 Prozent senken. Und angeblich sollen diese Preissenkungen auch weitergereicht werden. Bei den Systemintegratoren mag das vielleicht ankommen, im Retail-Handel dürfte man noch so seine Zweifel haben, dass die Händler das Spielchen mitmachen werden. Da hängt es vor allem an der Verfügbarkeit der Produkte.
Unabhängig von der Preisgestaltung ist aber auch eine Preissenkung etwas, was man nicht alle Tage in diesem Geschäft vermelden kann. Zusammen mit den Umwälzungen am Kryptomarkt besteht hier durchaus die Chance auf einen etwas nachhaltigeren Preisverfall, der möglicherweise zumindest zum Start der kommenden Grafikkarten-Generation von AMD und Nvidia wieder einen halbwegs normalen Handel erlaubt. Das setzt allerdings auch voraus, dass man den Skalpern und ihren Bots entgegenwirkt. Das Reseller-Problem weitete sich in der Corona-Krise generell aus, etwa auf Tickets für Veranstaltungen und sonstige knappe Güter.
Intel Arc Alchemist: Gerüchte um späteren Desktop-Launch nehmen zu
Für enthusiastische Spieler und Bastler bleibt letztlich aber das Problem der Verfügbarkeit von Retail-Ware. Solange die Regale leer sind, wird sich auch nicht viel am Preisgefüge ändern, das immerhin in den letzten Monaten etwas nachgegeben hat, weil weniger Karten in Farmen verschwinden und so dem normalen Handel zur Verfügung stehen.
Es bleibt natürlich auch die Frage, wie Nvidia sich den Luxus einer Preissenkung leistet und man die nicht in Marge umwandelt? Da kann nur spekuliert werden. Generell soll die Ausbeute in der 8-nm-Fertigung bei Samsung besser geworden werden. Das wird beim Wechsel zu TSMC in 5 nm wenig für Lovelace bringen, aber ist es sich nicht ausgeschlossen, dass Nvidia Mainstream- und Einstiegskarten anfangs weiter bei Samsung produziert. Angesichts der angespannten Kontingentlage bei TSMC wäre das sicher keine schlechte Vorgehensweise.
Manch einer glaubt auch, dass es mit den Alchemist-Karten von Intel zu tun hat, die nun vermutlich im Q2/2022 erscheinen werden. Zumindest wären damit mehr Karten auf dem Gesamtmarkt verfügbar, was sich positiv auf die Verfügbarkeit insgesamt und die Handelspreise auswirken kann. Generell ein großes Thema ist auch der ETH-Swap, aber der dürfte eher die Handelspreise beeinflussen wie Nvidias Abgabepreise an die Partner. Dem gegenüber stehen schwer kalkulierbare Entwicklungen wie ein neuer Mining-Boom einer anderen Krypto-Währung, dem weiteren Verlauf der Ukraine-Krise und mögliche Engpässe bzw. Spekulationen bei Rohstoffen, die schon jetzt manche Branche treffen. Bei WCCFTech, wo man von den Preissenkungen bei Nvidia gehört hat, glaubt man jedenfalls an weiter sinkende Preise.
Preise sinken tatsächlich
Update vom 18.03.2022: Sicher steht es nicht im Kontext des Gerüchts über Preissenkungen seitens Nvidia an die Board-Partner, aber die Preise geben im Moment tatsächlich sukzessive nach. Je nachdem, wie man es formuliert, ist es aber auch mehr oder weniger erfreulich. 480 Euro Preisverfall in vier Wochen klingt gut. Immer noch 1.889 Euro für eine MSI Geforce RTX 3090 Ventus 3X dann nicht mehr so ganz. Aber auch bei kleineren Karten Besserung in Sicht: 80 Euro weniger für eine Palit Geforce RTX 3050 StormX binnen 4 Wochen sind eine gute Sache - 329 Euro aber immer noch deutlich mehr als die von Nvidia angegebene UVP von 279 Euro. Da bleibt nur zu hoffen, dass der ETH-Swap, die Gerüchte um günstigere Grafik- und Speicher-Chips sowie eine bessere Verfügbarkeit dem Treiben langsam ein Ende bereiten. Denn es lässt sich auch nicht ganz ausschießen, dass Spieler bei besserer Verfügbarkeit der Konsolen ins andere Lager gewechselt wären und verlorene PC-Spieler sind immer schlecht fürs Ökosystem.