Lächerliches Glücksspielverbot auf Twitch – Warum sich doch nichts geändert hat

Für alles, dass das Streamen auf diversen Kanälen interessant ist
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ww_michael
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Lächerliches Glücksspielverbot auf Twitch – Warum sich doch nichts geändert hat

Beitrag: # 2441Beitrag ww_michael »

Wer sich freute, dass Glücksspiel auf Twitch endlich ein Ende hat, wird sich jetzt verdammt ärgern. Denn eigentlich bleibt fast alles so, wie es ist.

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Am 18. Oktober traten die neuen Glücksspielrichtlinien auf Twitch in Kraft, die einige Wochen vorher bereits angekündigt wurden. Viele feierten den Fortschritt und bejubelten das Verbot von Casino-Seiten auf der Plattform, jedoch gilt es nur beschränkt und einige sagen nun: Twitch fördert Glücksspiel sogar damit.

Die Glücksspielrichtlinien von Twitch

Die aktuell geltenden Richtlinien besagen, dass alle Formen von Glücksspiel erlaubt sind, solange sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

Die Glücksspielseite ist in einem Land lizenziert, in dem ein ausreichender Verbraucherschutz herrscht.
Es gibt Sicherheitsmaßnahmen wie Einzahlungslimits, Wartezeiten und Altersnachweise.

Außerdem verbietet Twitch jegliche Art von Promotion in Form von Links oder Codes zu den jeweiligen Glücksspielinhalten. Eine volle Übersicht der Richtlinien findet ihr hier.

Weiterhin sind schon vier Websites verboten worden, darunter auch stake.com. Mit dieser Seite hatten nicht nur internationale, sondern auch einige deutsche Streamer einen Deal.


YouTuber meinen: Twitch fördert Glücksspiel

Trotzdem ruft die neue Regelung Kritiker auf den Plan. Dass die Livestream-Plattform mit den neuen Regeln Glücksspiel nicht ganz verbietet, sondern sogar erlaubt, bedeute laut den YouTubern Tobias Huch und Kyzer, dass Twitch konform mit dem Thema im Allgemeinen ist.



Ein weiterer Negativpunkt sei, dass Amazon erst kürzlich eine enge Partnerschaft mit DraftKings einging – einer Seite für Sportwetten und Fantasy Sport. Da Twitch seit 2014 zu Amazon gehört, betreffe es sie automatisch mit, so die YouTuber.

Weiterhin befürchtet Kyzer, dass bald erlaubte Casino-Seiten bei den Streamern anklopfen werden, die vorher bei den nun verbotenen Websites unter Vertrag waren. Aber was sagen weitere Content-Creator und die Community dazu?


Die Reaktion der Community und Casino-Streamer

Die Community findet zu großen Teilen, dass die Twitch-Maßnahmen zu wenig sind. Sie sehen in den neuen Vorgaben zwar eine gute Grundlage, jedoch ist ihnen das nicht genug. Viele hatten gedacht, dass Slots-Streams generell verboten werden.





Es wird vor allem kritisiert, dass Streamer eine Vorbildfunktion haben und durch die Casino-Streams schon teils sehr junge Zuschauer:innen an Glücksspiel herangeführt werden. Sie würden nur sehen, dass ihr Lieblingsstreamer gewinne und würden das dann auch wollen.

Genau solch ein umstrittener Casino-Streamer freute sich nun: orangemorange.



Der Streamer geriet schon öfter unter Beschuss, da er seit Monaten regelmäßige Casino-Streams betreibt und damit seine Zuschauer:innen wohl zu Glücksspiel animiert. Auch er war ein Partner von der dubiosen Website stake.com.

Scurrows ist der zweite deutsche Streamer, der zusammen mit orangemorange kritisiert wurde. Auch er lachte über die neuen Regelungen und freue sich auf die Reaktionen der Streamer, über die er nur witzeln konnte.



Derzeit streamen beide jedoch Roleplay in GTA V Online und kein Glücksspiel. Ob sie das in Zukunft mit einer erlaubten Seite machen werden, bleibt offen.


Wie sieht es derzeit auf Twitch mit der Kategorie Slots aus?

Doch wie wirken sich die neuen Regelungen auf die Kategorie Slots aus?

Was die Zuschauerzahlen angeht, ist tatsächlich ein signifikanter Abfall zu erkennen. Während zu Top-Zeiten, am 17. Oktober, noch 120.000 Leute in Streams anwesend waren, lag der Tiefpunkt, am 18. Oktober, bei 8.600 Zuschauern.

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Bleibt nur abzuwarten, ob sich nicht bald neue Casino-Seiten auftun, mit denen die Streamer dann zusammenarbeiten und die auch auf Twitch erlaubt sind. Viele Nutzer:innen fürchten deswegen: Die Plattform wird vermutlich doch nichts ändern.

Es könnte also in Zukunft alles so werden, wie es vorher war.
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