Das Cherry UM 9.0 PRO RGB ist ein USB-Mikrofon mit Stil

Für alles, dass das Streamen auf diversen Kanälen interessant ist
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ww_michael
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Das Cherry UM 9.0 PRO RGB ist ein USB-Mikrofon mit Stil

Beitrag: # 2778Beitrag ww_michael »

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Der deutsche Hersteller Cherry stellt seine ersten USB-Mikrofone vor, die mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis vor allem Streamer und Nutzer im Homeoffice anlocken sollen. ntv.de hat das Topmodell UM 9.0 PRO RGB ausprobiert, das 150 Euro kostet.

Bisher ist Cherry vor allem für hochwertige PC-Tastaturen und -Mäuse bekannt. Jetzt erweitert der deutsche Hersteller sein Portfolio um drei USB-Mikrofone, die Nutzern im Homeoffice oder Streamern zum perfekten Ton verhelfen sollen. ntv.de hat ausprobiert, was das Topmodell Cherry UM PRO 9.0 RGB zu bieten hat. Mit einem Preis von 150 Euro könnte es unter anderem eine interessante Alternative zu den beliebten USB-Mikrofonen RØDE NT-USB oder Blue Yeti sein.
Schickes Design

Das Design des Mikrofons ist nicht außergewöhnlich, aber schick. Der zylindrische Körper ist aus Metall, wobei die Membran im oberen Teil mit einem schwarzen Gitter verkleidet ist, während der Sockel in einem eleganten Bronzeton glänzt.

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Auf der Vorderseite befindet sich ein großer Drehregler, um die Empfindlichkeit des Mikrofons einzustellen. Gleichzeitig dient er als Taste, um die Richtcharakteristik festzulegen. Gegenüber auf der Rückseite hat das Gerät ein Drehrad, mit dem die Lautstärke eines verbundenen Kopfhörers geregelt wird. Die Oberseite zeigt mit Leuchtdioden die eingestellte Charakteristik an, und über eine Touchfläche in der Mitte kann das Mikrofon schnell stummgeschaltet werden.
Nette Leuchteffekte

An der Unterseite findet man neben dem USB-C-Anschluss, der Kopfhörerbuchse und einem Stativgewinde einen weiteren kleinen Schalter. Mit ihm kann man den oberen Bereich in sieben verschiedenen Farben dauerhaft oder abwechselnd leuchten lassen. Stummgeschaltet leuchtet das Mikrofon tiefrot. Ein hübscher Showeffekt, der Gamern oder Influencern gefallen könnte, im Homeoffice aber eher ausgeschaltet bleibt.

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Um Stöße und Vibrationen zu absorbieren, hängt das Cherry UM PRO 9.0 RGB in einer Spinne aus stoffummanteltem Gummiband. Der Kunststoffring, in dem es gespannt ist, ist mit einem Metallbügel verbunden, der auf einen dreibeinigen Metallständer geschraubt ist. Mit Gummifüßen steht er auch auf glatten Oberflächen absolut rutschfest.
Auf dem Papier stark, ...

So weit, so gut. Wichtiger als ein gelungenes Design ist aber der Klang. Und was das betrifft, hat Cherry als Newcomer recht gute Arbeit geleistet. Das beginnt mit den technischen Werten, bei denen der Hersteller über das in dieser Preisklasse Übliche hinausgeht.

Die Abtastrate des Mikrofons beträgt 96 Kilohertz (kHz). Üblich sind 44,1 kHz, also nach Faustregel etwa das Doppelte der höchsten abgebildeten Frequenz. Das Cherry UM 9.0 PRO RGB deckt, wie die meisten Mikrofone, Kopfhörer oder Lautsprecher den Bereich von 20 Hz bis 20 kHz ab - der Bereich, den ein gutes menschliches Gehör wahrnehmen kann. Auch bei der Bitrate übertrifft das Mikrofon mit hochauflösenden 24 Bit die üblichen 16 Bit (CD-Qualität).
... in der Praxis gut
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Entscheidend ist aber der Sound, den das Cherry UM 9.0 PRO RGB produziert. Für den Test kam die Open-Source-Software Audacity zum Einsatz, die Aufnahmequalität war auf 24 Bit und 96 kHz eingestellt. Das Mikrofon wurde ohne zusätzliche Treiber sofort erkannt, das Gleiche traf beim Einsatz in Videokonferenzen mit Microsoft Teams zu.

Am besten haben die Aufnahmen im Praxistest geklungen, wenn das Mikrofon etwa 30 Zentimeter entfernt vom Mund war. Auf größere Distanz gehen vor allem die Tiefen etwas verloren, was den Klang leicht blechern wirken lässt. Im richtigen Abstand überzeugt der Sound des Cherry UM 9.0 PRO RGB aber durch einen angenehm warmen und vollen Ton, der auch in den Höhen klar und natürlich klingt.
Hellerer Klang bei anderen Charakteristiken

Das gilt bei der Standard-Charakteristik, bei der der Ton überwiegend aus einer Richtung aufgenommen wird (Nierencharakteristik). Daneben kann man Stereoaufnahmen machen, eine bidirektionale Charakteristik für zwei Gesprächspartner wählen oder in einer Gesprächsrunde das Mikrofon zentral mit omnidirektionaler Ausrichtung platzieren.

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Auch hier macht das Cherry UM 9.0 PRO RGB eine gute Figur, wobei bei bi- und omnidirektionaler Charakteristik der Sound allgemein etwas heller wird. Das liegt alleine schon daran, dass man selten Gespräche auf 60 Zentimeter Abstand führt. Der Klang bleibt aber gut, und durch die stärkere Betonung der höheren Frequenzen steigt auch die Verständlichkeit.

Wer das Mikrofon ohnehin nur mit Nierencharakteristik betreiben möchte, kann auch zum Cherry UM 6.0 Advanced greifen, das 40 Euro günstiger ist. Es bietet zudem nur eine omnidirektionale Ausrichtung, und es gibt keine Lichteffekte.

Das UM 3.0 kostet lediglich 80 Euro und arbeitet nur mit einer Nierencharakteristik. Ein größerer Nachteil dürfte bei diesem Modell aber das Fehlen einer dämpfenden Aufhängung sein. Denn bereits das Topmodell hat sich als ziemlich empfindlich gegen Berührungen erwiesen, was unter anderem ein unbemerktes Stummschalten über die Touchfläche nahezu unmöglich macht.

Um Störgeräusche allgemein zu reduzieren, kann man einen Pop-Schutz für 20 Euro anbringen, der - wie der Name vermuten lässt - die Pop-Geräusche bei den Buchstaben P, T, D oder B dämpft. Außerdem bietet Cherry Schwenkarme für 80 oder 100 Euro (zusätzlicher USB-A-Anschluss/integriertes Kabel) an.
Fazit

Das Cherry UM 9.0 PRO RGB ist durchaus eine Mikrofon-Alternative zu ähnlich teuren Konkurrenten, wobei das UM 6.0 Advanced ohne Lichteffekte wahrscheinlich das beste Preis-Leistungs-Verhältnis der drei Neulinge bietet. Der Klang ist gut, die Bedienung einfach. Herausragende Eigenschaften hat das Cherry-Mikrofon aber nicht und wird sich so vermutlich schwertun, etablierte Platzhirsche zu verdrängen.

Quelle: ntv.de
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