Stromanbieter will Smart Meter einbauen? Was hinter der Maßnahme steckt

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ww_michael
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Stromanbieter will Smart Meter einbauen? Was hinter der Maßnahme steckt

Beitrag: # 2921Beitrag ww_michael »

Stromkunden bekommen seit kurzem Post von ihrem Stromanbieter: Der Einbau der sogenannten Smart Meter steht bevor. Welche Risiken und Gefahren gibt es?

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Revolutioniert der Smart Meter den Stromverbrauch? Und was passiert mit den klassischen Stromzählern?

Immer mehr Stromkunden haben in den vergangenen Wochen Post von ihrem Stromanbieter bekommen. In dem Schreiben wird der Einbau eines „intelligenten“ Strommessers angekündigt, dem Smart Meter. Die Messgeräte sind vernetzt und übertragen den Verbrauch von Strom und Wärme automatisch an Vattenfall, Entega und Co. Verbraucher warnen jedoch vor Risiken und möglichen Gefahren der neuen Strommesser.



Bundestag: Einbau von Smart Metern ist Pflicht

Der Deutsche Bundestag hat schon im April beschlossen: Der Einbau der Smart Meter wird Pflicht. Bis Ende 2032 sollen die neuen Stromzähler flächendeckend zum Einsatz kommen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will damit die Digitalisierung im Energiebereich beschleunigen. Für das Vorhaben votierten die Regierungsfraktionen SPD, Grüne und FDP sowie die Union. AfD und Linke lehnten den Gesetzentwurf ab.

Ein Novum: Die sogenannten Smart Meter sollen alle 15 Minuten sämtliche Stromdaten sammeln und spätestens am Folgetag an die Stromanbieter weiterleiten. Die jährlichen Termine zum Ablesen der Werte entfallen hierdurch, der Stromverbrauch kann dennoch fast sekundengenau erfasst werden.

Smart Meter: Droht eine Stromrationierung?

Offiziell soll damit das Stromnetz entlastet werden. Die Bundesnetzagentur hat davor gewarnt, dass es zu Netzüberlastungen und Stromausfällen kommen kann, falls zu viele Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden. Durch die Smart Meter soll wiederum ein intelligentes Stromnetz entstehen, das solche Szenarien verhindert.

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In den sozialen Medien kritisieren einzelne User jedoch, dass ein solcher Smart Meter zu Stromrationierungen führen könne. Die Verbraucherzentralen teilen die Ängste nicht. „Die Gefahr sehen wir nicht“, sagt Henning Herbst, Referent Strommarkt, Erneuerbare Energien beim Verbraucherzentrale Bundesverband – für Stromrationierungen gebe es „keine gesetzliche Grundlage“.

Demnach komme es zwar zu seltenen Sondersituationen, wenn Verbraucher beispielsweise über einen längeren Zeitraum die Stromrechnung nicht zahlen. Dafür seien die Smart Meter auch eingeführt werden. Das Vorgehen hänge jedoch nicht vom Typ des Stromzählers ab. Die Ängste und Sorgen, die Smart Meter könnten Strom willkürlich rationieren, sind laut Verbraucherzentrale unbegründet.

Damit endet die Kritik an den intelligenten Stromgeräten jedoch nicht. So schrillen insbesondere bei Datenschützern die Alarmglocken. Durch eine detaillierte Aufschlüsselung über den Stromverbrauch könnten Rückschlüsse auf das Verhalten sowie die Nutzungsgewohnheiten von Mietern gezogen werden.

Selbst die Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit – eine unabhängige Landesbehörde des Landes Berlin – warnt vor einer „Gefährdung des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung“, falls erhobene Daten mit anderen Erhebungen verknüpft werden.

Privathaushalte sollen künftig für den intelligenten Stromzähler nicht mehr als 20 Euro pro Jahr zahlen müssen. Für Haushalte mit steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen sollen es 50 Euro pro Jahr sein.
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