Im Sprachassistenten-Test der Stiftung Warentest hat sich ein klarer Sieger herauskristallisiert: Amazon Alexa ist der beste Sprachassistent im Vergleich zu Apple Siri und Google Assistant. Alexa punktete im Test der Sprachassistenten mit lebensnahen Antworten und einer herausragenden Spracherkennung. Alexa versteht sogar salopp formulierte Zufrufe. Laut Warentest ist Alexa der ausgereifteste Sprachassistent im Test. Zudem zeichnet sich Alexa durch seine Vielseitigkeit aus, da er mit zahlreichen Zusatzfunktionen erweitert werden kann.
Apples Siri fällt im Vergleich der sprachlichen Superassistenten deutlich ab. Der einstige Vorreiter unter den Sprachassistenten wirkt in die Jahre gekommen und punktet nur noch bei einfachen Aufgaben wie Notrufen. Siri zeigt Schwächen bei komplexen Aufgaben, die Alexa und vor allem der Google Assistant besser bewältigen. Auch bei der Lernfähigkeit schneiden Alexa und Assistant besser als Apples Siri ab.
Der Google Assistant zeigt sich in Tests komplex und informiert Nutzer verlässlich über eine Vielzahl von Themen. Gerade bei umfangreichen Wissensfragen und Texten kann der Google Assistant punkten. Besonders stark ist Googles Sprachassistent "bei zwei nacheinander gestellten Fragen, die sich aufeinander beziehen", berichten die Tester. So kennt der Assistant bei Filmen beispielsweise nicht nur die Laufzeit, sondern verrät auf weitere Anfrage auch gleich, wer Regie geführt hat.
Im Test der Sprachassistenten hat Warentest auch den neuen KI-Superstar ChatGPT außer Konkurrenz mitlaufen lassen. Schriftlich erhielt ChatGPT die gleichen komplexen Frage gestellt, wie Alexa, Siri und Assistant. Warentest: "Je komplexter das Thema, desto stärker wird ChatGPT." Bei Alltagswissen haben Alexa, Siri und Assistant aber die Nase vorne. ChatGPT antwortet hier häufig mit "als KI-Modell habe ich keinen Zugriff auf Echtzeitdaten. Mein Wissen ist auf den Stand von September 2021 begrenzt."
Größter Kritikpunkt an Alexa, Sirie und Assistant: Datenschutz
Warentest kommt zu dem Ergebnis, dass alle Anbieter bei der Datenübermittlung noch dringend an ihrem Datenschutz arbeiten müssen. Der größte Kritikpunkt betrifft die Privatsphäre der Nutzer. Da die Sprachassistenten ständig auf Zuruf reagieren, hören sie permanent mit und übermitteln bei eingeschaltetem Mikrofon Daten an die Server ihrer Hersteller. Besonders besorgniserregend ist, dass die Datenschutzerklärungen von Amazon, Apple und Google deutliche Mängel aufweisen und nicht den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung DSGVO entsprechen.
Besorgniserregend: Den Testern gelang es, den Datenstrom von Amazon Alexa zu entschlüsseln. Dabei wurde festgestellt, dass Alexa nicht nur Informationen über die umliegenden WLAN-Netze überträgt, sondern auch das WLAN-Passwort des Nutzers, selbst wenn diesem die Weitergabe untersagt wurde. Zusätzlich werden viele weitere unnötige Informationen übermittelt, die für die Funktion des Dienstes nicht erforderlich sind.
Der Test Sprachassistenten findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und auf www.test.de/sprachassistent.
