Von Twitter zu X: Weiterhin Probleme mit dem Namenswechsel

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ww_michael
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Von Twitter zu X: Weiterhin Probleme mit dem Namenswechsel

Beitrag: # 3055Beitrag ww_michael »

Die App Twitter zu X umzubenennen, erweist sich als nicht nur rechtlich, sondern auch technisch schwierig.

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Die Umgestaltung der Twitter-App zu "X" bereitet dem Unternehmen X Corp. weiter Probleme. Während Nutzer der Progressive Web App (PWA) aufgrund des Wechsels mit Browserwarnungen zurechtkommen müssen, verhindert offenbar eine App-Store-Regelung die Umbenennung unter iOS.

"Wenn diese Web-App versucht, dich zu täuschen und sich als eine andere App auszugeben, deinstalliere sie." Diese wohlmeinende Warnung bekommen offenbar Nutzer der TwitterX-Web-App zu sehen, nachdem die App umbenannt wurde.

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Was X Corp. ungelegen kommen mag, war allerdings absehbar und hat einen guten Grund: Nachträgliche Updates, die Funktionen und/oder Erscheinungsbild einer App anpassen, sind ein bekannter Trick zur Verbreitung von Malware. Die entsprechende W3C-Spezifikation schreibt deshalb auch vor, dass Browser Ihre Nutzer warnen sollen, wenn Web-Apps ihren Namen oder ihr Icon anpassen.

Im konkreten Fall dürfte kaum einem TwitterX-Nutzer der Namens- und Logowechsel entgangen sein, sodass die meisten die Warnung korrekt interpretieren dürften.
App-Store-Probleme

Grundsätzlich zeigt Twitter-Rebranding allerdings, wie schwierig es ist, eine so weit verbreitete und etablierte App umzubenennen: In Googles Play-Store firmiert die App zwar bereits als X (vom Hersteller X Corp.), trägt aber weiter den Namen "twitter" in ihrer App-ID, wie beispielsweise an der URL zu erkennen ist. Eine Aktualisierung der App-ID dürfte sich schwierig gestalten, die Dokumentation für Android-Entwickler warnt ausdrücklich, dass man die ID niemals ändern sollte.

In Apples App-Store gestaltet sich offenbar auch die bloße Umbenennung schwierig. Dort hat die App zwar ihr neues Logo bekommen und beschreibt sich selbst als "X app" (zumindest in der englischen Version des Stores) – doch sie heißt dort aktuell noch "Twitter". Möglicherweise stößt X Corp. hier an eine App-Store-Regelung: Der Produktdesigner Nick Sheriff schreibt, Apple lasse keine Namen zu, die nur einen Buchstaben lang sind (Archiv-Link).

Ob Apple willens ist, für X eine Ausnahme zu machen, wird man sehen müssen. Möglicherweise bleibt dem Unternehmen ein anderer Ausweg, der die Verwirrung allerdings kaum beenden dürfte: Der UI-Designer John Gruber weist darauf hin, dass für App-Namen nach der Installation andere Regeln gelten würden als für Namen im App-Store. Demnach könnte die App als "Twitter" im Store verbleiben, sich nach der Installation auf iOS-Geräten aber "X" nennen.
Probleme ohne Ende

Mit den technischen Problemen und Edge-Cases der Umbenennung dürfte sich X Corp. noch ein Weilchen herumschlagen müssen, aber letztlich sollten sie durchaus lösbar sein. Als deutlich schwieriger könnten sich regulatorische und rechtliche Probleme erweisen: In Indonesien wurde X aufgrund der neuen – und dort offenbar zweifelhaft beleumundeten – Domain bereits blockiert. In der EU drohen markenrechtliche Probleme, die X Corp. vor der Umbenennung offenbar nicht bedacht hat. (syt)
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