Quarzglas als Speichermedium der Zukunft

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ww_michael
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Quarzglas als Speichermedium der Zukunft

Beitrag: # 3264Beitrag ww_michael »

Bis zu 3.500 Filme oder 1,75 Millionen Lieder ließen sich auf eine kleine Quarzglasplatte speichern. Strom würden die Platten laut Microsoft ebenfalls nicht benötigen.

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Laut der Webseite von Microsoft Research "kann eine kleine Glasscheibe jetzt mehrere Terabytes an Daten speichern, genug, um etwa 1,75 Millionen Songs oder den Wert von 13 Jahren Musik zu speichern". Wie viel Terabytes genau auf der Scheibe gespeichert werden können, hat Microsoft nicht verraten. Aus einem älteren Beitrag von Microsoft gehen 7 TB hervor – ob sich dies mittlerweile geändert hat, ist unbekannt.Damit die Speicherung gelingt, werden die Daten in dreidimensionalen Pixeln, den sogenannten Voxeln, gespeichert. Im Gegensatz zu anderen Speichermedien ist dieses Verfahren sehr platzsparend.

"Wenn wir so weitermachen wie bisher, müssen wir den ganzen Planeten zubetonieren, nur um die Daten zu speichern, die wir erzeugen", erklärt ein stellvertretender Laborleiter bei Microsoft Research Cambridge in einem neuen Video. Die magnetische Speicherung ist zwar weit verbreitet, aber problematisch. Aufgrund ihrer begrenzten Lebensdauer müssen die Daten häufig neu kopiert werden, was den Energieverbrauch und die Betriebskosten mit der Zeit erhöht.
Kein unnötiges Hin- und Herkopieren mehr

Das Projekt Silica soll diesen Kreislauf durchbrechen. Es wurde unter der Ägide von Microsoft Research entwickelt und kann riesige Datenmengen in Glasplatten von der Größe eines Getränkeuntersetzers speichern und die Daten für Tausende von Jahren aufbewahren.



"Mit dieser Technologie können wir Daten in der Gewissheit schreiben, dass sie unverändert und sicher bleiben, was einen bedeutenden Fortschritt bei der nachhaltigen Datenspeicherung darstellt", erklärt Richard Black. Er ist der Forschungsleiter vom Projekt Silica. Das Ziel von Silica ist es, Daten in ein Stück Glas zu schreiben und es in einem Regal zu lagern, bis es gebraucht wird. Einmal geschrieben, können die Daten im Glas nicht mehr verändert werden.

Projekt Silica und das Microsoft-Azure-Team suchten nach nachhaltigeren Möglichkeiten zur Archivierung von Daten. Silica nutzt dabei die Azure-KI, um die im Quarzglas gespeicherten Daten zu entschlüsseln. Dadurch wird das Lesen und Schreiben schneller und es ist mehr Datenspeicherung möglich.

Die Bibliothek ist zudem passiv und die Speichereinheiten werden nicht mit Strom versorgt. Die Komplexität liegt in den Robotern, die sich im Leerlauf im Labor aufladen und erwachen, wenn Daten benötigt werden. Sie klettern auf die Regale, holen das Glas und schwirren dann zurück zum Leser.

Je Quarzglasplatte könnten bis zu 3.500 Filme gespeichert werden und bis zu 100.000 Jahren überdauern. Große Rechenzentren für die Datenspeicherung würden dann laut dem Team überflüssig werden.
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