
10.000 Umdrehungen pro Minute waren Ende des letzten Jahrtausends die übliche Drehzahl für schnelle Server-Festplatten. Zwar hatte Hitachi mal eine Festplatte mit 12.000 Umdrehungen angekündigt, doch die kam nie auf den Markt. Zur CeBIT 2000 legte Seagate dann vor: Mit 15.000 Umdrehungen pro Minute erreichte die Cheetah X15 mühelos den Spitzenplatz. Im Plattenkarussell der c't, Ausgabe 16/2000, bescheinigten wir dem Turbo-Rotor mit seinen 18,4 GByte Speicherplatz eine Übertragungsrate von fast 40 MByte/s. Auch die Zugriffszeiten lagen mit nur 3,2 ms sehr niedrig. Seagate versprach eine Steigerung der Datentransferrate von rund 25 Prozent gegenüber Laufwerken mit 10.000 U/min.
Rudy Thibodeau, damals Executive Director of Enterprise Product Marketing bei Seagate, glaubte sogar an eine noch höhere Umdrehungsgeschwindigkeit: Der nächste logische Schritt sollten 20.000 Umdrehungen pro Minute sein. Dabei gab er aber zu bedenken, dass dies nicht unbedingt zu enormen Vorteilen führen würde, da sich die sogenannte Seek-Zeit zur Suche nach der korrekten Datenspur nur wenig reduzieren würde. Für eine Seek-Zeit von 1 ms müssten die Platten seinen Angaben zufolge mit 30.000 Umdrehungen pro Minute rotieren.
Leise trotz hoher Drehgeschwindigkeit
In der Platte rotierten damals fünf Scheiben mit jeweils 3,7 GByte; der Laufwerks-Cache betrug 4 MByte. Im Leerlauf nahm die Ceetah X15 rund 11 Watt auf, im Betrieb 12,5. In unserer schallarmen Messkammer haben wir ein Betriebsgeräusch von 4,4 Sone gemessen – andere Laufwerke waren trotz deutlich geringerer Leistung wesentlich lauter. Die Platte war mit dem damals für Server üblichen Ultra160-SCSI-Anschluss erhältlich, auch eine Version mit 2-Gbit-Fibre-Channel versprach Seagate damals.
Festplatten mit 15.000 Umdrehungen sind aus den Serverschränken lange verschwunden, auch die 10.000er-Laufwerke wurden durch SSDs ersetzt. Die Festplattenentwicklung konzentriert sich auf immer mehr Speicherplatz im 3,5-Zoll-Gehäuse. Seagate hat mittlerweile eine 36 TByte-Festplatte vorgestellt.