Wie die Politik den Traum vom Wacken Open Air platzen lässt

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ww_michael
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Wie die Politik den Traum vom Wacken Open Air platzen lässt

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Bis zuletzt gaben sich die Organisatoren des Wacken Open Air kämpferisch, das diesjährige Festival stattfinden zu lassen. Doch aus der Politik gibt es nun Signale, die auf eine Absage hindeuten.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch wenn bereits zahlreiche Festivals diesen Sommer abgesagt wurden - darunter Rock am Ring, die Fusion
, das Deichbrand-Festival - strahlte man im schleswig-holsteinischen Wacken bis zuletzt Zuversicht aus. Trotz Corona arbeite man weiter hart daran, die diesjährige Veranstaltung

vom 29. bis 31. Juli, also in weniger als 70 Tagen, stattfinden zu lassen, erklärte die Festival-Leitung wiederholt. Bislang wurde das Event nicht offiziell abgesagt.

Denn die Signale aus der Politik
stimmten zunächst hoffnungsfroh: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther erklärte im Februar, er "glaube, dass wir im Sommer diese Veranstaltungen unter klaren Hygienekonzepten in Schleswig-Holstein realisieren." Festival-Mitbegründer Thomas Jensen äußerte sich im März ebenfalls kämpferisch: "Wir bleiben hoffnungsvoll und planen weiter."

Die letzte offizielle Stellungnahme der Festival-Leitung vom 23. April las sich schon verhaltener, als man erklärte, "gemeinsam mit anderen Festivalveranstaltern, verschiedenen Behörden, Virologen, Epidemiologen, Hygienikern, Politikern und vielen weiteren Experten unermüdlich an Ideen und Konzepten" zu arbeiten. Ziel sei es, "ein sicheres und fröhliches Wacken Open Air zu ermöglichen. Wir setzen aktuell alle Hebel in Bewegung, um euch alsbald Planungssicherheit zu geben."

Spahn schließt Rock-Festivals aus

Ein Blick in die Kommentarspalten auf Facebook zeigt: Viele Fans scheinen das diesjährige Festival dennoch bereits abgeschrieben zu haben. Denn auch wenn die Rahmendaten immer besser werden - im Schnitt werden jede Sekunde acht Menschen hierzulande geimpft, die Inzidenz im Kreis Steinfurt liegt bei 33,6 (Stand: 22. Mai) -, ein mehrtägiges Festival mit 80.000 Besucherinnen und Besuchern aus allen Ländern der Welt ist schon ohne Pandemie eine logistische

Herkulesaufgabe. Ein wasserdichtes Hygienekonzept, welches von den zuständigen Behörden bewilligt wird, scheint für ein Festival dieses Kalibers kaum vorstellbar. Dementsprechend groß ist derzeit die Unsicherheit vieler Fans, die endlich Planungssicherheit wollen.

Die Politik scheint die Sache indes entschieden zu haben. Gleich zwei Spitzenpolitiker erteilten am Sonntag indirekt eine Absage. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärte im Gespräch mit der "Bild am Sonntag", es werde in diesem Sommer Open-Air-Konzerte geben. "Aber keine Rock-Festivals, wo sich Zehntausende in den Armen liegen. Konzerte im nicht voll besetzten Olympiastadion oder im Park mit Tests und Abstand sind aus heutiger Perspektive drin."

Ähnlich klingt Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Buchholz von der FDP. Er hält "Wusel"-Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern in diesem Sommer nicht für realistisch. "Wir werden in der kommenden Woche ein Veranstaltungsstufenkonzept für Schleswig-Holstein in der Koalition besprechen", erklärte Buchholz der "Bild am Sonntag". Und er nennt konkrete Namen: "Ich habe allerdings meine Zweifel, dass wir Großveranstaltungen wie Wacken oder die Kieler Woche im Sommer starten können."

Das Wacken Open Air wurde bereits im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt und durch eine Online-Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom ersetzt.

Quellen: "Bild am Sonntag", Facebookseite des Wacken Open Air
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