Die „Iron City“ der Dortmunder Bandidos wird von Polizisten durchsucht
Zeitgleich schlugen am frühen Donnerstagmorgen starke Polizeikräfte in vor allem in NRW, aber auch Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen zu. Im Visier: die Rocker-Gruppierung „Bandidos MC Federation West Central“.
„Es besteht der dringende Verdacht, dass Zweck und Tätigkeit des Vereins den Strafgesetzen zuwiderlaufen“, heißt es in der Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums.
Ein Ermittler trägt Beweismaterial aus dem Bandidos-Vereinsheim „The Fat Mexican“ in Duisburg
Insgesamt wurden fast 1800 Beamte des Bundes und der fünf Bundesländer eingesetzt. Dabei wurden 104 Objekte durchsucht, davon 86 in NRW unter anderem in den Städten Dortmund, Essen, Duisburg, Münster, Gelsenkirchen, Bochum, Unna, Siegen, Soest, Witten und Castrop-Rauxel.
„Die Durchsuchungen verliefen störungsfrei. Es wurden unter anderem Waffen, Munition und größere Bargeldbeträge sichergestellt“, so das Bundesinnenministerium. „Bund und Länder gehen mit allen Mitteln des Rechtsstaates gegen jede Form der Kriminalität vor“, äußerte sich Bundesinnenminister Horst Seehofer (71, CSU).
Der „Bandidos MC” wurde im März 1966 in Housten, Texas gegründet. In Deutschland ist er seit dem Jahr 1999 vertreten. Als sogenannter „Weltclub“ hat die Rocker-Gruppierung heute Ableger in vielen Ländern auf europäischer Ebene existiert der „BMC Federation Europe” als Dachorganisation des „Bandidos MC Federation West Central“.
Als offiziellen Zweck gibt die Rocker-Gruppierung die Förderung des gemeinsamen Motorradfahrens und die Veranstaltung von Events an.
„Tatsächlich strebt der Verein einen territorialen und finanziellen Machtzuwachs gegenüber konkurrierenden rockerähnlichen Gruppierungen an und setzt entsprechende Ansprüche auch mit Gewalt um“, so das Bundesinnenministerium.
