China drängt offenbar US-Zerstörer im Südchinesischen Meer ab

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ww_michael
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China drängt offenbar US-Zerstörer im Südchinesischen Meer ab

Beitrag: # 856Beitrag ww_michael »

Kleine Inseln, großes Konfliktpotenzial: Im Südchinesischen Meer sind erneut chinesische und US-Streitkräfte aneinandergeraten. US-Außenminister Blinken richtet in dem Gebietsstreit eine Drohung an Peking.

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Die Paracel-Inseln sind nur ein paar schmale Korallenatolle und Sandbänke, umgeben von Hunderten Kilometern Wasser in jede Kompassrichtung – eigentlich. Doch die spärlich besiedelten Eilande im Südchinesischen Meer sorgen seit Jahren für Spannungen in der Region, weil Taiwan und Vietnam Gebietsansprüche auf die von China besetzten Inseln erheben. Unter Wasser liegen wertvolle Rohstoffe.



Nun hat es vor den Inseln erneut einen Zwischenfall gegeben. Wie Chinas Militär mitteilte, sei ein US-Kriegsschiff am Montag aus den Gewässern nahe den Paracel-Inseln »vertrieben« worden. Der Zerstörer USS »Benfold« sei ohne Chinas Erlaubnis in das Gebiet gefahren, hieß es weiter.

Die USA hätten damit die Souveränität Chinas verletzt und die Stabilität im Südchinesischen Meer gefährdet. »Wir rufen die Vereinigten Staaten dazu auf, solche provokativen Aktionen umgehend zu stoppen«, teilte ein Kommando der chinesischen Streitkräfte laut der Nachrichtenagentur Reuters in einer Stellungnahme mit.

Der Zeitpunkt des Vorfalls ist wohl kein Zufall – der 12. Juli markiert den fünften Jahrestag eines Urteils zu Chinas Gebietsansprüchen in der Region. Der Ständige Schiedshof in Den Haag hatte 2016 befunden, dass die Volksrepublik keine Hoheitsansprüche in der Region hat. Damals ging es zwar primär um das Scarborough Riff vor der philippinischen Küste, der Schiedshof hatte jedoch auch weitere Gebietsansprüche Chinas pauschal abgelehnt.

China fordert mehr als 80 Prozent des drei Millionen Quadratkilometer großen Gebietes für sich – obwohl die Inseln und Riffe teils deutlich dichter vor den Küsten anderer Staaten liegen. Die Volksrepublik begründet das mit der sogenannten »Neun-Striche-Linie«, einer Markierung auf einer Karte aus den Vierzigerjahren, die bis weit gen Süden reicht. Peking hatte den Schiedsspruch bereits damals nicht akzeptiert und das Urteil »null und nichtig« genannt.
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