Windows 11 soll eure Gaming-Performance kaputt machen – Schuld ist ein neues Feature

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ww_michael
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Windows 11 soll eure Gaming-Performance kaputt machen – Schuld ist ein neues Feature

Beitrag: # 1281Beitrag ww_michael »

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Der Release von Windows 11 ist erst einen Tag her, doch schon meckern erste User über die schlechte Performance. Microsoft hat die Probleme noch nicht offiziell bestätigt.

Mittlerweile könnt ihr das neue Windows 11 auf eurem System installieren und neben dem neuen Design auch etliche neue Features nutzen.

In der aktuellen Diskussion geht es um eine Technik, die es bereits unter Windows 10 optional gegeben hatte und bei Windows 11 nun als wichtiges Feature eingeführt worden war.

Konkret geht es um VBS, eine Virtualisierungstechnik. Doch genau diese Funktion sorgt jetzt unter Gamern für Ärger. MeinMMO erklärt euch, was VBS überhaupt ist und ob ihr auch davon betroffen seid.
Neue Sicherheit soll die Gaming-Performance verschlechtern

Um welche Technik geht es? Das Problem soll wohl Virtualization-Based Security oder kurz VBS sein. Diese Funktion nutzt die Hardware-Virtualisierung, um einen sicheren Bereich im Speicher zu schaffen. Dieser sichere Speicher kann dann von anderen Sicherheitsfunktionen wie Trusted Platform Modules (TPM) und Hypervisor-Protected Code Integrity (HVCI) genutzt werden. Stellt euch das wie eine virtuelle Maschine vor, wo bestimmte Dinge ausgeführt werden können.

Wie stark wirkt sich das aus? So hatte das Online-Magazin Tomshardware erste Benchmarks mit Windows 11 durchgeführt (via tomshardware.com). Und die ersten Tests zeigen, dass die Performance zumindest belastet wird:

Mit einem Intel-Prozessor der 11. Generation liegt der Performance-Verlust zwischen 5 und 7 %.
Bei einem AMD-Prozessor liegt der Verlust zwischen 4 und 8 %, je nach Spiel.

Tomshardware erklärt, dass die Probleme zwar nicht gravierend seien, dennoch wäre ein Performance-Verlust von fast 10 % spürbar. Und viele User würden sicher keinen Grund dafür sehen, für neue Sicherheitstechniken ein Zehntel ihrer Performance einzubüßen.

Noch etwas deutlicher wird das Online-Magazin PCGamer (via pcgamer.com). Hier spricht der Redakteur Dave James von einem Performance-Verlust von bis zu 28 %.

Sowohl bei Tomshardware als auch bei PCGamer kommt es jedoch auf das Spiel an, wie stark die Einbußen wirklich sind.

Fertig-PCs sollen betroffen sein, Personen die selbst upgraden kaum

Bin ich von den Problemen betroffen? Hier kommt es ganz drauf an, ob ihr Windows 11 selbstständig installiert oder ob ihr einen vorgefertigten Computer verwendet. Denn laut einigen Testern und Benchmarks kommt es sowohl auf die Installation als auch auf die Hardware an:

Bei eigenen Systemen, die ihr auf Windows 11 upgradet, sind die neuen Sicherheitseinstellungen nicht aktiviert und ihr müsst dies selbst tun. Ihr müsst also bewusst den Haken setzen.
Bei vorgefertigten System (oder kurz OEM) empfiehlt Microsoft jedoch, diese Funktionen zu aktivieren. Hier kommt es also mit darauf an, wie die Hersteller ihre Updates mit Microsoft verteilen.

Gibt es ein Statement von Microsoft? Microsoft hatte klar und deutlich erklärt, dass man VBS nicht nutzen müsse und die Funktionen alle optional seien (via blogs.microsoft.com):

Obwohl wir VBS bei einem Upgrade auf Windows 11 nicht vorschreiben, sind wir der Meinung, dass die Sicherheitsvorteile, die es bietet, so wichtig sind, dass wir mit den Mindestsystemanforderungen sicherstellen wollten, dass jeder PC mit Windows 11 dieselbe Sicherheit bietet, auf die sich das Verteidigungsministerium verlässt.

Microsoft erklärte auch, dass es sich bei dem Feature um ein Angebot für Unternehmen handele. So können Firmen ihre Computer mit der Technik sperren, damit diese nicht von Schadcode gekapert werden. Für reine Gaming-Maschinen hatte es bisher von Microsoft keine Empfehlung gegeben.

Microsoft erklärt aber auch: “In Zusammenarbeit mit unseren OEM- und Partnern werden wir VBS und HVCI im Laufe des nächsten Jahres auf den meisten neuen PCs aktivieren.” Solltet ihr daher einen neuen PC mit Windows 11 kaufen, könnten die Sicherheitsfunktionen bereits aktiviert sein.
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