
Es ist eine dieser Änderungen, die bei vielen Menschen eher unterschwellig ankommen wird: Viele E-Mails werden irgendwie anders aussehen, ebenso Excel-Dateien und Geschäftsbriefe. Vielleicht auch Einladungen zu Geburtstagen und Hochzeitsfeiern. Der Grund ist simpel – Microsoft ändert seine Standard-Schriftart in Office 365. Die neue Schriftart namens »Aptos« soll zur primären Schrift im Dokumenten-Universum des Konzerns werden.
Microsoft hat es sich nicht leicht gemacht, einen Nachfolger für den 2007 eingeführten Font Calibri zu finden. Aber wie der für Schriftarten zuständige Microsoft-Manager Si Daniels in einem Blogbeitrag ausführt, war es Zeit für einen Wechsel: »Die Technologie, die wir tagtäglich nutzen, hat sich verändert«, schreibt er. Bereits 2019 hatte Microsoft deshalb mehrere Schriften in Auftrag gegeben, die besser für hochauflösende Bildschirme geeignet sein sollen. 2021 startete der Konzern sogar einen Beliebtheitswettbewerb für die fünf Kandidaten.
Kein Vorort von Wiesbaden
Der jetzt gekürte Gewinner war bereits seit einiger Zeit im Office-Auswahlmenü unter dem Namen »Bierstadt« zu finden. Für den weltweiten Rollout fand Microsoft aber einen anderen Namen geeigneter als den eines eher unbekannten Vororts von Wiesbaden
. Stattdessen benannte Designer Steve Matteson seine Schöpfung nach einer Stadt in Kalifornien, deren Name wohl vielen Menschen einfacher von den Lippen gehen wird. »Bierstadt«-Fans können die Schriftart aber vorerst noch unter dem alten Namen finden.
Die serifenlose Schrift soll sich durch besondere Klarheit auszeichnen und dabei auch freundlich wirken. Durch neue Ausbuchtungen unterscheiden sich das kleine »L« und das große »i« deutlich voneinander, was insbesondere lästige Verwechslungen bei Passwörtern oder Seriennummern verhindern kann.
Wer den Wechsel scheut, kann weiterhin Calibri verwenden, muss die Schriftart dafür aber künftig bewusst auswählen. Im Font-Menü ist auch noch Calibris legendärer Vorgänger zu finden, die heutzutage sehr klobig wirkende Schriftart Arial.