
Valve hat bekannt gegeben, wie viele Spiele ab dem 15.11. nicht mehr über Steam verkauft werden dürfen. Die Hoffnung bleibt, dass die Anbieter die zur Verfügung stehende Zeit nutzen, um den Verkaufsstopp zu umgehen.
PCGH berichtete bereits über die tickende Zeitbombe für Spiele, die ohne jede Alterskennzeichnung auf Steam angeboten werden. Offen war noch, über wie vielen Spielen das Damoklesschwert schwebt. Hier hat Valve erste Zahlen genannt.
23.000 Spiele ohne nötige Alterskennzeichnung
In einem Update zu Steamworks liefert der Steam-Betreiber erstmals Zahlen für die zwingend erforderliche Alterskennzeichnung für Deutschland ab dem 15. November. Valve bekräftigt, dass bereits jetzt 65.000 Spiele über die erforderliche Kennzeichnung verfügen (entweder über ein USK-Siegel oder das integrierte Steam-Bewertungssystem), um weiterhin im Steam-Shop angezeigt zu werden. Für satte 23.000 Spiele gilt das aber Stand 14.10. weiterhin nicht. Valve schreibt dazu: "Für zahlreiche ältere Titel, die vor Inkrafttreten dieser gesetzlichen Regelung auf den Markt kamen, haben Entwickler ihre Inhaltsbefragungen bereits nachträglich ausgefüllt. Allerdings liegen leider für ca. 23 000 Spiele immer noch keine entsprechenden Informationen vor. Das bedeutet, uns stehen keine ausreichenden Informationen zur Verfügung, um eine Bewertung zu vergeben".
Es gab seit Längerem eine rechtliche Debatte darüber, ob die in Deutschland per Gesetz geregelte Anforderung nach einer Altersfreigabe rückwirkend auch für ältere Spiele gilt, die vor dem Gesetz auf den Markt gekommen sind. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz ("BZKJ") sei der Ansicht, dass die Auslegung des Gesetzes alle Spiele auf Steam erfasst - und damit explizit auch die Titel, "die vor Inkrafttreten des Gesetzes auf den Markt gebracht wurden". Valve sei daher "verpflichtet, in Deutschland nur noch Spiele zum Verkauf anzubieten, die entweder den in Steam integrierten Bewertungsprozess durchlaufen haben oder von der deutschen Bewertungsagentur USK bewertet wurden". Wer Spiele bereits besitzt, wird aber weiter auf seine Bibliothek zugreifen können.
Hintergrund: Gerade ältere Spiele vor 2020 sind oftmals nicht durch eine Altersfreigabe auf Steam verfügbar. Valve empfahl seit Anfang März allen Entwicklerstudios zu prüfen, ob alle älteren Spiele eine entsprechende Einstufung besitzen. Falls nicht, sollen die Entwickler einen Fragebogen für den Steam integrierten Bewertungsprozess ausfüllen, um Steam dabei zu helfen, "eine angemessene Bewertung für das entsprechende Spiel zu vergeben".
Für die 23.000 Spiele tickt jetzt die Uhr, in gut vier Wochen werden sie ansonsten nicht mehr zum Verkauf stehen. Wie stehen Sie zum Thema? Nutzen Sie die Kommentarfunktion und teilen Sie uns Ihre Meinung mit. Zum Kommentieren müssten Sie auf PCGH.de oder im Extreme-Forum eingeloggt sein. Sollten Sie noch keinen Account haben, könnten Sie über eine Registrierung nachdenken, die viele Vorteile mit sich bringt. Beachten Sie beim Kommentieren aber bitte die gültigen Forenregeln.