
Manifest-v2-basierte Browsererweiterungen wie der beliebte Werbeblocker uBlock Origin werden bei immer mehr Chrome-Nutzern ungefragt deaktiviert. Damit will Google den Umstieg auf das neuere Manifest v3 forcieren. Bei Mozilla wählt man einen anderen Weg. Wie die Organisation in einem neuen Blogbeitrag klarstellt, soll der Firefox Manifest v2 auch in Zukunft weiterhin unterstützen – parallel zu Manifest v3.
"Während einige Browser Manifest v2 komplett auslaufen lassen, wird Firefox es neben Manifest v3 beibehalten. Mehr Werkzeuge für Entwickler bedeuten mehr Auswahl und Innovation für Nutzer", erklärt Mozilla in dem Beitrag.
Damit will die Organisation sicherstellen, dass Anwender die Freiheit haben, ihre Erfahrungen im Netz selbst zu gestalten – getreu dem Prinzip 5 des Mozilla-Manifests.
Manifest v3 schränkt Werbeblocker ein
Für einige Anwender geht der von Google forcierte Umstieg auf Manifest v3 in der Tat mit Nachteilen einher. Gerade Werbeblocker wie uBlock Origin verlieren dadurch an Effektivität. Es gibt zwar auch Manifest-v3-kompatible Adblocker, jedoch unterliegen diese im Vergleich zu ihren Manifest-v2-basierten Ablegern gewissen Einschränkungen – insbesondere im Hinblick auf die Anzahl erlaubter Filterregeln.
Laut Mozilla nutzen Manifest-v2-Erweiterungen dafür ein Feature namens "blockingWebRequest", welches unter Manifest v3 durch das restriktivere "declarativeNetRequest" ersetzt wurde. Firefox soll jedoch weiterhin beide Funktionen unterstützen und Entwicklern leistungsstarker Privatsphäre-Tools dadurch mehr Flexibilität bieten.
Bei Chrome ist spätestens ab Juni 2025 Schluss mit Manifest v2. Dann will Google sogar Unternehmen zum Wechsel auf den restriktiveren Nachfolger zwingen.
Neben Firefox wird Manifest v2 auch von Vivaldi und Brave weiterhin unterstützt. Wie lange dieser Zustand mit vertretbarem Aufwand aufrechterhalten werden kann, ist angesichts der Chromium-Codebasis, die die beiden Browser mit Chrome gemein haben, allerdings ungewiss.
Auch Vivaldi und Brave bleiben dran
Die Entwickler von Vivaldi versprachen etwa im Juni 2024, Manifest v2 noch möglichst lange zu unterstützen. "Wir gehen davon aus, dass wir die Unterstützung im Juni 2025 einstellen werden, aber es kann sein, dass wir es länger beibehalten oder gezwungen sind, die Unterstützung früher einzustellen, abhängig von der genauen Art der Änderungen am Code", hieß es damals.
Die Entwickler von Brave zeigten sich hingegen etwas zuversichtlicher. "Brave hat zwar keinen Extension Store, aber wir haben einen robusten Prozess für die Anpassung der Open-Source-Engine Chromium. Dadurch können wir auch nach der vollständigen Entfernung von Manifest v2 aus der Chromium-Codebasis noch begrenzten Support anbieten", so die Erklärung.
Da Google alle Manifest-v2-Erweiterungen aus dem Chrome Web Store entfernen will, könnte für Vivaldi und Brave neben der reinen Unterstützung für Manifest v2 das Erfordernis entstehen, einen von Google unabhängigen Store für Chromium-kompatible Browsererweiterungen bereitzustellen. Andernfalls dürfte es für die meisten Anwender an einer Anlaufstelle für den Bezug dieser Erweiterungen fehlen.