Microsoft blockiert Google Chrome mittels Schutzfunktion

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ww_michael
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Microsoft blockiert Google Chrome mittels Schutzfunktion

Beitrag: # 4216Beitrag ww_michael »

Seit Anfang Juni können einige Windows-Nutzer Google Chrome nicht mehr verwenden. Schuld daran ist eine Schutzfunktion für Minderjährige.

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Microsofts Family-Safety-Funktion dient eigentlich dem Schutz Minderjähriger. Offenkundig blockiert das Feature aber in letzter Zeit Googles Webbrowser Chrome in einem unerwarteten Ausmaß. Entsprechende Beschwerden kursieren bereits seit Anfang Juni im Netz. Betroffene schreiben sowohl in Googles Supportforum als auch auf Reddit, Chrome stürze unter Windows immer wieder ab oder lasse sich gar nicht erst starten.

Selbst eine Neuinstallation des Webbrowsers sowie das Starten von Chrome ohne Erweiterungen sollen das Problem nicht lösen. Im Google-Forum führt ein Community-Manager die Ursache des Fehlers mittlerweile auf Family Safety zurück. "Bei einigen Benutzern kann Chrome nicht ausgeführt werden, wenn Microsoft Family Safety aktiviert ist", heißt es dort.

Der Fehler betrifft zudem nicht nur Privatanwender. Auch in Schulen, in denen primär Chrome als Webbrowser verwendet wird, führt dies zu weitreichenden Problemen, wie ein Beitrag in Microsofts eigenem Communityforum zeigt. Andere Webbrowser wie Firefox, Brave oder Vivaldi scheinen von Family Safety bisher nicht blockiert zu werden.
Workarounds helfen

Wann Microsoft das Problem beheben wird, ist derzeit noch unklar. Bis es so weit ist, können sich Betroffene aber mit Workarounds behelfen. Einige Anwender schreiben etwa, es habe bei ihnen geholfen, die chrome.exe einfach umzubenennen – beispielsweise in chrome1.exe. Family Safety scheint sich also durch einen neuen Dateinamen einfach austricksen zu lassen.

Googles Community-Manager schlägt hingegen vor, die Option "Ungeeignete Websites filtern" in den Edge-Einstellungen von Family Safety zu deaktivieren. Das kann entweder über die zugehörige App oder über das unter Familysafety.microsoft.com erreichbare Webportal erfolgen. Zusätzlich muss Google Chrome dort auf dem Tab Windows unter Apps & Games entsperrt werden.

Zu beachten ist allerdings, dass Anwender durch diesen Workaround zwar den Chrome-Browser wieder nutzen können, jedoch ebenfalls Zugriff auf alle möglichen Webseiten erhalten, die für Minderjährige möglicherweise nicht geeignet sind. Der Community-Manager rät, diese Zugriffsmöglichkeiten über Googles eigene Dienste einzuschränken und verweist auf das Schulungscenter für Google für Familien.
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