Viele von uns sind im stolzen Besitz eines Steam-Accounts, der über die Jahre immer prächtiger und prächtiger gefüllt ist. Ihr selbst habt uns einmal verraten, wie viele Spiele sich in euren Bibliotheken befinden: 75 Prozent von euch hatten bis 2023 mehr als 100 Spiele auf der Plattform erworben, diese Zahlen sind bis heute bestimmt noch weiter gestiegen.
Aber was ist eigentlich, wenn Valve mal pleite geht? Was wird dann aus Steam und unseren Spielen? Das fragt sich ein Nutzer auf Reddit und stößt damit eine vielschichtige Diskussion an.
»Verschwinden sie einfach?«
Der Reddit-User stellt im Steam-Subreddit die offene Frage: »Was passiert mit der Spielebibliothek der Nutzer, wenn ein Unternehmen wie Steam, Xbox oder PlayStation Konkurs anmeldet? Verschwindet sie einfach?«
Er glaubt nämlich, dass solche Unternehmen (in diesem Falle Valve, Microsoft und Sony) nichts davon abhält, einfach die Server stillzulegen, wodurch unsere Spielbibliotheken nicht mehr erreichbar wären.
Im Thread haben sich zum Zeitpunkt dieses Artikels über 300 Kommentare gesammelt. In der Top-Antwort wird die Annahme des Users erst einmal bestätigt.
Wenn deine Frage im Grunde lautet: »Kann mir das Recht entzogen werden, meine Spiele herunterzuladen und zu installieren?«, dann ja, das kann geschehen. Ein Dienst existiert nur so lange, wie das Unternehmen, das ihn anbietet, existiert.
Im Kern spricht er damit einen Sachverhalt an, der uns schon seit Jahren begleitet und in den letzten Jahren immer wieder Debatten lostritt. Statt den Besitz und das Eigentum an einer physischen Spieledisk zu erlangen, erwerben wir beim Kauf von digitalen Spielen nur eine Lizenz - und die kann auslaufen oder entzogen werden.
Steam weist auf darauf mittlerweile auch bei jedem Kauf hin, man könnte es also so langsam mit der Angst um seine digitale Spielesammlung zu tun bekommen. Aber das ist glücklicherweise noch lange nicht das Ende vom Lied.
Ein weiterer Kommentator merkt an, dass etwas wie Steam nicht einfach verschwindet: »Wenn [Valve] bankrottgeht, wird es jemand aufkaufen und dann weiterführen.« Der Markt für digitale Spiele ist lukrativ und das neue Unternehmen würde in einem solchen Fall mit hoher Wahrscheinlichkeit unsere Bibliotheken übernehmen.
Valve könnte aber auch eine Art Offline-Modus implementieren, sodass wir auch ohne Server weiterhin Zugriff auf unsere Bibliotheken haben. Dafür müssten allerdings Maßnahmen zur Piraterie-Bekämpfung, wie DRM, zurückgefahren werden, weil diese häufig Internetzugang voraussetzen.
Andere Plattformen, wie GOG, verwenden keine digitale Rechteverwaltung. Dort könnt ihr Spiele deshalb auch ohne Online-Aktivierung erwerben und seid nicht abhängig von GOGs Servern. Ihr könnt die Spiele dort sogar jetzt schon per Offline-Installer installieren. Rein technisch wäre das also definitiv machbar.
Wirklich konkret haben sich weder Valve noch Steam zu dieser Frage geäußert, obwohl sie schon lange immer wieder gestellt wird. Aber immerhin ein paar Brotkrumen gibt's vom Unternehmen. Ein Steam-User hat sich vor 13 Jahren direkt an den Support gewendet und auch eine Antwort bekommen.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Steam-Netzwerk nicht weitergeführt wird, haben wir Maßnahmen ergriffen, um Nutzerinnen und Nutzern weiterhin den Zugriff auf ihre Steam-Spiele zu ermöglichen.
Es ist uns wichtig noch einmal hervorzuheben, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass ein Bankrott von Valve, Microsoft oder Sony in absehbarer Zukunft wirklich eintrifft.
Allein mit Steam macht Valve pro Jahr mehrere Milliarden US-Dollar Umsatz und ist durch seine geringe Mitarbeiter-Zahl extrem effizient. Da die Firma außerdem in privater Hand liegt, hat sie auch keinen externen Investitionsdruck und ist dadurch weniger anfällig bei Markt-Schwankungen. Mehr dazu erfahrt ihr im oben verlinkten Artikel.

